Über uns

Die Ingenieurwissenschaften spielen eine zentrale Rolle bei der Entwicklung von Lösungen für die technischen, ökologischen und wirtschaftlichen Herausforderungen moderner Gesellschaften. Damit Forschungsprozesse und ihre Ergebnisse nachhaltig sind, benötigen sie ein professionelles Forschungsdatenmanagement (FDM), das die FAIR-Prinzipien umsetzt: Daten müssen auffindbar, zugänglich, interoperabel und wiederverwendbar sein.

Das Konsortium NFDI4ING vereint die vielfältigen Forschungsbereiche der Ingenieurwissenschaften und entwickelt, standardisiert und verbreitet Methoden, Dienste und Werkzeuge, die den Umgang mit komplexen Forschungsdaten erleichtern. Seit 2017 arbeitet NFDI4ING mit Forschenden, Forschungsdatenmanager:innen, Infrastrukturanbietern sowie Partnern aus Industrie und Politik zusammen, um den Austausch von Daten und Wissen zu stärken und Forschungsprozesse transparenter und effizienter zu gestalten.

Ziele

  • Stärkung und Vernetzung der ingenieurwissenschaftlichen Forschungsgemeinschaften durch den Aufbau langfristiger Strukturen für Kommunikation, Schulung und Unterstützung, den Betrieb eines zentralen Helpdesks und die Förderung offener Special Interest Groups.
  • Bereitstellung skalierbarer und breit zugänglicher FDM-Lösungen durch die Entwicklung integrierter, nachhaltiger Services mit klaren Einstiegspunkten und durch die kontinuierliche Ermittlung der Bedürfnisse der Ingenieur-Community.
  • Standardisierung und Automatisierung von FDM-Prozessen durch die Umsetzung von FAIR Digital Objects, die Etablierung eines Common Information Models, den Aufbau föderierter Wissensgraphen und das Angebot eines AI-gestützten FDM „Copilots“.
  • Forschungsdaten in den Ingenieurwissenschaften sollen bis 2030 FAIR und KI-bereit werden, indem Daten und Software maschinenverarbeitbar gemacht und KI in alle Phasen des Datenlebenszyklus eingebunden wird.
  • Förderung einer nachhaltigen Forschungsdatenkultur durch Unterstützung von FDM-Ausbildung, Verbesserung der wissenschaftlichen Anerkennung durch FAIR-Praktiken, Zusammenarbeit mit Industrie und Normungsgremien sowie Beitrag zur langfristigen Vision von OneNFDI.

Aufgabenbereich

NFDI4ING Work Programme

NFDI4INGs Arbeitsprogramm ist in drei komplementäre Arbeitsbereiche gegliedert:

  1. Die „Archetypen“-Task Areas adressieren spezifische ingenieurwissenschaftliche Workflows und die damit verbundenen Herausforderungen und Methoden im Forschungsdatenmanagement.
  2. Die „Overarching Solutions“-Task Areas stellen übergreifende Infrastruktur, Standards, Dienste und Support bereit, die von allen Archetypen genutzt werden können, und schlagen Brücken zum breiteren NFDI-Ökosystem (z. B. über Base4NFDI).
  3. Die Task Area Management & Outreach koordiniert die konsortiumsweite Kommunikation, Outreach, Community-Beteiligung, Qualitätssicherung und sorgt für die langfristige Nachhaltigkeit der Services.

Die NFDI4ING-Archetypen

Das „Archetypen“-Konzept von NFDI4ING fasst typische ingenieurwissenschaftliche Forschungsworkflows zu einer kleinen Anzahl repräsentativer Profile – sogenannte Archetypen – zusammen, um wiederkehrende Bedarfe, Methoden und Herausforderungen im Forschungsdatenmanagement (FDM) abzubilden. Auf Grundlage dieser Klassifikation entwickelt NFDI4ING maßgeschneiderte Dienste und Lösungen für das Datenhandling in ingenieurwissenschaftlichen Workflows (z. B. Experimente, Simulationen, Probenverfolgung, heterogene Daten, Felddaten). Eine Validierung durch Fokusgruppen und eine große Umfrage haben gezeigt, dass sich 95 % der beteiligten Forschungsgruppen in mindestens einem, in der Regel jedoch mehreren Archetypen wiederfinden. Das zeigt, wie breit das Konzept in den Ingenieurwissenschaften trägt.

Die Archetypen und ihre zentralen Herausforderungen in Kürze:

  • ALEX: maßgeschneiderte Experimente mit häufig wechselnden Setups, die flexible Datenmanagement-Strategien benötigen.
  • BETTY: forschungssoftwaregetriebene Forschung – Simulationen, Codes und Tools, bei denen Daten überwiegend softwarebasiert erzeugt und verwaltet werden.
  • CADEN: Workflows, die die Nachverfolgung physischer Proben oder Daten über viele Verarbeitungsschritte hinweg erfordern.
  • DORIS: Simulationen oder Messungen mit High-Performance Computing, die sehr große Datenmengen erzeugen und spezielle Speicher-, Metadaten- und Reproduzierbarkeitslösungen erfordern.
  • ELLEN: Forschung, die viele unterschiedliche Datentypen/-quellen kombiniert, z. B. Literatur, Sensoren, Experimente usw.
  • FIONA: baut auf bestehenden, oft verteilten und heterogenen Datensätzen auf: wiederverwendet, kombiniert und reichert Daten aus mehreren Quellen an und stellt sie anderen Forschenden und Maschinen bereit.

Die Overarching Solutions

Die „Overarching Solutions“ von NFDI4ING bündeln zentrale, konsortiumsweit nutzbare Angebote, die Infrastruktur, Standards und Unterstützung für alle ingenieurwissenschaftlichen Forschungsworkflows (d.h. die Archetypen) bereitstellen. Sie umfassen gemeinsame Basisdienste wie Qualitätssicherung, Unterstützung für Forschungssoftware, Metadaten- und Terminologiemanagement, Repositorien, Datensicherheit, Schulungen sowie Werkzeuge zur Daten- und Wissenserschließung. Durch die Harmonisierung und Skalierung dieser Angebote vermeidet NFDI4ING isolierte Insellösungen und ermöglicht ein konsistentes, FAIR- und KI-fähiges Datenmanagement über verschiedene Communities hinweg. Zudem fördern die Overarching Solutions die Anbindung an nationale und internationale Infrastrukturen, unter anderem durch die Unterstützung föderierter Identitäts- und Zugangsverfahren und gemeinsame Informationsmodelle.

Die Overarching Solutions und ihre zentralen Herausforderungen in Kürze:

  • TES – Training, Education & Standardisation: Stellt standardisierte FDM-Trainings für die Ingenieurwissenschaften bereit, integriert FDM in die Hochschullehre und treibt Standardisierung über NFDI-RFCs voran.
  • SKG – Semantic Metadata & Knowledge Graphs: Entwickelt harmonisierte Metadatenmodelle für FAIR Digital Objects und ermöglicht die föderierte Nutzung ingenieurwissenschaftlicher Wissensgraphen.
  • FIS – Federated Interactive Data Space: Bietet Informationsdienste zum Suchen und Finden von Daten, sowie interaktive föderierte Dienste zum Speichern und Teilen von Daten über Infrastrukturen hinweg.
  • CPT – Copilot: Assistance Systems & AI: Entwickelt KI-basierte Assistenzsysteme für FDM-Prozesse, darunter formale Datenqualitätsprüfung, Chatbots und Empfehlungssysteme sowie KI-Unterstützung für Research Software Engineers.
  • J – Journal ing.grid: Stellt den effizienten Betrieb des Open-Access-Journals ing.grid sicher und fördert Community-Building und Outreach.

Prof. Dr. Peter Pelz

Sprecher des Konsortiums

Prof. Dr. Robert Schmitt 

Sprecher des Konsortiums

TU Darmstadt Logo

TU Darmstadt

Antragsstellende Institution

(Mit-)Antragstellende Institutionen und (Co-)Sprecher:innen:

Die Co-Applicants der 2. Förderperiode:

  • Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) Berlin
  • Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) Köln
  • Forschungszentrum Jülich (FZJ) Jülich
  • Karlsruher Institut für Technologie (KIT) Karlsruhe
  • Leibniz-Universität Hannover (LUH) Hannover
  • Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen (RWTH) Aachen
  • TIB – Leibniz-Informationszentrum Technik und Naturwissenschaften und Universitätsbibliothek Hannover
  • Technische Universität Braunschweig (TUBS) Braunschweig
  • Technische Universität Clausthal (TUC) Clausthal-Zellerfeld
  • Technische Universität München (TUM) München
  • Universität Stuttgart (US) Stuttgart

Die Co-Spokespersons der 2. Förderperiode:

  • Auer, Sören
  • Beetz, Jakob
  • Bronger, Torsten
  • Dreizler, Andreas
  • Flemisch, Bernd
  • Iglezakis, Dorothea
  • Jagusch, Gerald
  • Kuckertz, Patrick
  • Lachmayer, Roland
  • Langenbach, Christian
  • Linxweiler, Jan
  • Müller, Matthias
  • Nestler, Britta
  • Pelz, Peter
  • Politze, Marius
  • Schmitt, Robert H.
  • Schwarz, Annett
  • Selzer, Michael
  • Sens, Irina
  • Stäcker, Thomas
  • Stemmer, Christian
  • Streit, Achim
  • Unger, Jörg F.
  • Wittek, Stefan
Beteiligte Institutionen

Participating Institutions der 2. Förderperiode:

  • Access e.V.
  • Bayerische Akademie der Wissenschaften (Leibniz-Rechenzentrum)
  • DataCite e.V.
  • DARL e.V.
  • Verein zur Förderung eines Deutschen Forschungsnetzes (DFN)
  • Fraunhofer Institut für Produktionstechnologie (IPT)
  • Gesellschaft für wissenschaftliche Datenverarbeitung mbH (GWDG)
  • Helmholtz-Zentrum hereon
  • Hochschule Darmstadt (h_da)
  • Hochschule Fulda (HF)
  • Hochschule für Technik Stuttgart (HFT)
  • Hochschule Karlsruhe (HK)
  • Hochschule RheinMain (HSRM)
  • Leibniz-Institut für Plasmaforschung und Technologie (INP)
  • Physikalisch-technische Bundesanstalt (PTB)
  • Ruhr-Universität Bochum (RUB)
  • Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden
  • Technische Hochschule Köln (TH K)
  • Technische Hochschule Mittelhessen (THM)
  • Technische Hochschule Wildau
  • Technische Universität Berlin
  • Technische Universität Chemnitz
  • Technische Universität Hamburg
  • Universität Freiburg
  • Universität Paderborn

Participating Individuals in der 2. Förderperiode:

  • Atakan, Burak – Universität Duisburg-Essen
  • Begoin, Mathias – TIB, FID Move, FID Materials Science
  • Brand, Ortrun – Philipps-Universität Marburg, HeFDI
  • Brümmer, Andreas – TU Dortmund
  • Cyra, Magdalene – Universität Duisburg-Essen, FDM.NRW
  • Fasoulas, Stefanos – Universität Stuttgart, CRC 1667 ATLAS
  • Fimmers, Christian – RWTH Aachen, EXC Internet of Production
  • Garcke, Harald – Universität Regensburg
  • Gerlach, Roman – Friedrich-Schiller-Universität Jena, TKFDM
  • Hartmaier, Alexander – Ruhr-Universität Bochum
  • Hezel, Dominik – Goethe-Universität Frankfurt a. M.
  • Johannsen, Jochen – RWTH Aachen, University Library
  • Jung, Anne – Helmut-Schmidt-Universität
  • Kirchner, Frank – Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI)
  • Kleinert, Sven – Leibniz-Universität Hannover, EXC PhoenixD
  • König, Markus – Ruhr-Universität Bochum
  • Köstler, Harald – FAU Erlangen-Nürnberg, NHR Erlangen
  • Kübel, Christian – KIT
  • Langer, Sabine C. – Universität Braunschweig, SFB/TRR 364 SynTrac
  • Lanza, Gisela – KIT
  • Maric, Tomislav – TU Darmstadt
  • Marx, Steffen – TU Dresden
  • Rehwald, Stephanie – Universität Duisburg-Essen, SFB/TRR 196 MARIE
  • Schaaf, Peter – TU Ilmenau
  • Schlenz, Hartmut – Forschungszentrum Jülich
  • Schmidt, Michael – FAU Erlangen-Nürnberg, NHR Erlangen
  • Weiskopf, Daniel – Universität Stuttgart, EXC IntCDC
  • Wortmann, Thomas – Universität Stuttgart, EXC IntCDC
  • Xu, Bai-Xang – TU Darmstadt