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Über uns

Materielle Hinterlassenschaften sind grundlegende Quellen für die kulturelle und biologische Entwicklung der Menschheit. Von Menschen gefertigte Werkzeuge, gebaute Monumente und geformte Landschaften geben Aufschluss über technologische Entwicklungen, Innovationen, Mensch-Umwelt-Beziehungen, Migration, kulturellen Austausch und Wandel. Durch umfassende Analysen und kontextbezogene Informationen gewinnen diese Überreste an Aussagekraft. Die Vielfalt an Objekten, Kontexten und komplexen Objektbiographien stellen jedoch eine Herausforderung für digitale Forschungsprozesse dar. NFDI4Objects adressiert die Bedürfnisse von Forscher:innen und Praktiker:innen, die sich auf das materielle Erbe der Menschheits- und Umweltgeschichte konzentrieren. Die Community umfasst Forschungseinrichtungen, Museen, Archive und Denkmalämter, die in den Bereichen der Archäologie und seinen zahlreichen Nachbardisziplinen tätig sind, von der Anthropologie und Archäozoologie bis hin zur Bauforschung und Restaurierung. 

Community-getrieben und wissenschaftsgeleitet erarbeitet das Konsortium innerhalb der Nationalen Forschungsdateninfrastruktur (NFDI) Lösungen für die Herausforderungen im Management von bestehenden und heterogenen Datenbeständen. Dazu gehören unter anderem 3D-Scans von Ausgrabungsstätten, Fotografien und Zeichnungen von Artefakten, biologische und chemische Analysen von Grabungsobjekten oder Fundkartierungen. In verschiedenen Arbeitsgruppen (Task Areas) werden einheitliche und zuverlässige Datendienste von und für Wissenschaftler:innen entwickelt, um die Digitalisierung, Vereinfachung und Standardisierung dieser diversen Forschungsdaten zu fördern. Darunter zählen der Aufbau eines einheitlichen, digitalen Langzeitarchivs für archäologische Forschungs- und Normdaten sowie die Erschaffung eines Normvokabulars. Somit wird nicht nur die Nachhaltigkeit und Auffindbarkeit, sondern auch die nationale und internationale Vergleichbarkeit von Forschungsdaten gewährleistet und das Problem der heterogenen und unübersichtlichen Datensätze langfristig gelöst.

Ziele

  • Bereitstellung zuverlässiger und interoperabler Datendienste für alle Phasen des FAIR-Datenlebenszyklus
  • Förderung des Bewusstseins für Datenqualität als zentrales Element des Forschungsdatenmanagements
  • Verbesserung der Qualität von Forschungsdaten durch FAIR-Standards und Arbeitsabläufe
  • Implementierung, Angleichung und Erweiterung von Datenstandards einschließlich Metadatenmodellen
  • Stärkung von Querschnittsthemen in Zusammenarbeit mit der gesamten NFDI
  • Anschluss von NFDI4Objects in die nationale und internationale Forschungslandschaft

Aufgabenbereiche

Task Areas NFDI4Objects
Philipp von Rummel

Dr. Philipp von Rummel

Sprecher des Konsortiums

(Mit-)Antragstellende Institutionen und (Co-)Sprecher:innen:
  • Benjamin Höke, Landesamt für Denkmalpflege Baden-Württemberg
  • Matthias Lang, Universität Bonn
  • Alexandra Busch, Römisch-Germanisches Zentralmuseum, Leibniz-Zentrum für Archäologie
  • Bernhard Weisser, Münzkabinett, Staatliche Museen zu Berlin, Stiftung Preußischer Kulturbesitz
  • Matthias Renz, Universität Kiel
  • Thomas Stöllner, Deutsches Bergbau-Museum Bochum, Leibniz-Forschungsmuseum für Georessourcen
  • Roland Schwab, Römisch-Germanisches Zentralmuseum, Leibniz-Zentrum für Archäologie
  • Ulrich Himmelmann, Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz
  • Frank Dührkohp, Verbundzentrale des Gemeinsamen Bibliotheksverbund (GBV)
  • Henriette Senst, Deutsches Archäologisches Institut
  • Kai-Christian Bruhn, Hochschule Mainz
  • Dirk Wintergrün, Klassik Stiftung Weimar
    DAI Logo

    Deutsches Archäologisches Institut

    Antragsstellende Institution

    Beteiligte Institutionen
    • Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz
    • Archäologische Staatssammlung Bayern
    • Museum für Vor- und Frühgeschichte Berlin
    • Archäologisches Museum Hamburg
    • Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
    • Arbeitsgemeinschaft Computer-Anwendungen und Quantitative Methoden in der Archäologie
    • Curt-Engelhorn-Zentrum Archäometrie gGmbH
    • Deutsche Gesellschaft für Ur- und Frühgeschichte e.V.
    • Deutsche Nationalbibliothek
    • Deutscher Bibliotheksverband
    • Deutscher Museumsbund e.V.
    • Deutscher Verband für Archäologie e.V.
    • Universität Tübingen, eScience Centre
    • FIZ Karlsruhe – Leibniz-Institut für Informationsinfrastruktur
    • Freie Universität Berlin
    • Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
    • Friedrich-Schiller-Universität Jena
    • Georg-August-Universität Göttingen
    • Heidelberger Akademie der Wissenschaften
    • Helmholtz Centre for Environmental Research – UFZ
    • Herzog Anton Ulrich-Museum, Braunschweig
    • hessenARCHÄOLOGIE, Landesamt für Denkmalpflege Hessen
    • Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst Hildesheim/Holzminden/Göttingen
    • Hochschule Mittweida
    • Johannes-Gutenberg-Universität Mainz
    • Johannes-Gutenberg-Universität Mainz
    • Humboldt-Universität zu Berlin
    • Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt
    • Landesmuseum für Vorgeschichte Halle
    • Landesdenkmalamt Saarland
    • Niedersächsisches Landesmuseum Hannover
    • Max-Planck-Institut für Evolutionäre Anthropologie
    • LVR-Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland
    • LWL-Museum für Archäologie in Herne
    • Museum für Naturkunde Berlin
    • Niedersächsisches Institut für historische Küstenforschung
    • Niedersächsisches Landesamt für Denkmalpflege
    • Otto-Friedrich-Universität Bamberg
    • Reiss-Engelhorn-Museen Mannheim
    • Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen
    • Ruhr-Universität Bochum
    • Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
    • Generaldirektion der Staatlichen Archive Bayerns
    • Staatliche Naturwissenschaftliche Sammlungen Bayerns
    • Stiftung Schleswig-Holsteinische Landesmuseen Schloss Gottorf
    • Technische Universität Berlin
    • Technische Universität Braunschweig
    • Technische Universität Darmstadt
    • Thüringisches Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie
    • TIB – Leibniz Information Center for Science and Technology,Universität Hamburg, Institut für Klassische Archäologie
    • Universität zu Köln
    • Universität Leipzig
    • VARUSSCHLACHT im Osnabrücker Land gGmbH
    • Westfälische Wilhelms-Universität Münster
    Philipp von Rummel

    Dr. Philipp von Rummel

    Sprecher des Konsortiums

    DAI Logo

    Deutsches Archäologisches Institut

    Antragsstellende Institution

    (Mit-)Antragstellende Institutionen und (Co-)Sprecher:innen:
    • Benjamin Höke, Landesamt für Denkmalpflege Baden-Württemberg
    • Matthias Lang, Universität Bonn
    • Alexandra Busch, Römisch-Germanisches Zentralmuseum, Leibniz-Zentrum für Archäologie
    • Bernhard Weisser, Münzkabinett, Staatliche Museen zu Berlin, Stiftung Preußischer Kulturbesitz
    • Matthias Renz, Universität Kiel
    • Thomas Stöllner, Deutsches Bergbau-Museum Bochum, Leibniz-Forschungsmuseum für Georessourcen
    • Roland Schwab, Römisch-Germanisches Zentralmuseum, Leibniz-Zentrum für Archäologie
    • Ulrich Himmelmann, Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz
    • Frank Dührkohp, Verbundzentrale des Gemeinsamen Bibliotheksverbund (GBV)
    • Henriette Senst, Deutsches Archäologisches Institut
    • Kai-Christian Bruhn, Hochschule Mainz
    • Dirk Wintergrün, Klassik Stiftung Weimar
    Beteiligte Institutionen
    • Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz
    • Archäologische Staatssammlung Bayern
    • Museum für Vor- und Frühgeschichte Berlin
    • Archäologisches Museum Hamburg
    • Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
    • Arbeitsgemeinschaft Computer-Anwendungen und Quantitative Methoden in der Archäologie
    • Curt-Engelhorn-Zentrum Archäometrie gGmbH
    • Deutsche Gesellschaft für Ur- und Frühgeschichte e.V.
    • Deutsche Nationalbibliothek
    • Deutscher Bibliotheksverband
    • Deutscher Museumsbund e.V.
    • Deutscher Verband für Archäologie e.V.
    • Universität Tübingen, eScience Centre
    • FIZ Karlsruhe – Leibniz-Institut für Informationsinfrastruktur
    • Freie Universität Berlin
    • Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
    • Friedrich-Schiller-Universität Jena
    • Georg-August-Universität Göttingen
    • Heidelberger Akademie der Wissenschaften
    • Helmholtz Centre for Environmental Research – UFZ
    • Herzog Anton Ulrich-Museum, Braunschweig
    • hessenARCHÄOLOGIE, Landesamt für Denkmalpflege Hessen
    • Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst Hildesheim/Holzminden/Göttingen
    • Hochschule Mittweida
    • Johannes-Gutenberg-Universität Mainz
    • Johannes-Gutenberg-Universität Mainz
    • Humboldt-Universität zu Berlin
    • Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt
    • Landesmuseum für Vorgeschichte Halle
    • Landesdenkmalamt Saarland
    • Niedersächsisches Landesmuseum Hannover
    • Max-Planck-Institut für Evolutionäre Anthropologie
    • LVR-Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland
    • LWL-Museum für Archäologie in Herne
    • Museum für Naturkunde Berlin
    • Niedersächsisches Institut für historische Küstenforschung
    • Niedersächsisches Landesamt für Denkmalpflege
    • Otto-Friedrich-Universität Bamberg
    • Reiss-Engelhorn-Museen Mannheim
    • Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen
    • Ruhr-Universität Bochum
    • Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
    • Generaldirektion der Staatlichen Archive Bayerns
    • Staatliche Naturwissenschaftliche Sammlungen Bayerns
    • Stiftung Schleswig-Holsteinische Landesmuseen Schloss Gottorf
    • Technische Universität Berlin
    • Technische Universität Braunschweig
    • Technische Universität Darmstadt
    • Thüringisches Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie
    • TIB – Leibniz Information Center for Science and Technology,Universität Hamburg, Institut für Klassische Archäologie
    • Universität zu Köln
    • Universität Leipzig
    • VARUSSCHLACHT im Osnabrücker Land gGmbH
    • Westfälische Wilhelms-Universität Münster

    Use Cases

    Mobile Erfassung archäologischer Funde

    Die Einlieferung eines Großteils der archäologischen Kleinfunde erfolgt durch genehmigte Sondengänger:innen, Ehrenamtliche und zufällige Finder:innen. Diese Neufunde stellen eine wichtige wissenschaftliche Quelle für die Forschung dar. Die Funde werden zumeist bei Denkmalpflegeämtern physisch abgegeben und Fundmeldungen oft handschriftlich ausgefüllt. Bei der nachträglichen Überführung der Daten in bestehende Dateninfrastrukturen der Landesämter entsteht ein erheblicher Aufwand für alle Beteiligten. Im Rahmen von NFDI4Objects soll eine Infrastruktur zur mobilen Erfassung von archäologischen Kleinfunden inkl. Datenupload in die zentralen Datenbanken entwickelt werden. So sollen die Funddaten über normierte Schnittstellen für die Verarbeitung der Funde in den Funddatenbanken der Landesdenkmalämter bereitgestellt werden. Somit können die Finder nicht nur über die Fundobjekte informieren, die Daten werden auch sogleich der wissenschaftlichen Community zur Erforschung zur Verfügung gestellt. 

     

    Digitales Langzeitarchiv für archäologische Forschungsdaten

    Bundesweit werden jeden Tag eine Vielzahl an Daten in diversen archäologischen und altertumswissenschaftlichen Forschungsprojekten erhoben. Seien es 3D-Scans von Ausgrabungsstätten, Fotografien von Artefakten, chemische, biologische und geologische Mikroanalysen von Keramiken, Fundortskizzierungen oder Objektprovinienzen – all diese Forschungsdaten werden meist dezentral, projektgebunden und temporär gelagert und sind deswegen für andere nur beschränkt auffind- und nutzbar. Dieses Problem soll mit der Erschaffung eines einheitlichen, digitalen Langzeitarchivs für das materiellen Erbe von rund drei Millionen Jahren Menschheits- und Umweltgeschichte gelöst werden. NFDI4Objects richtet hierzu eine digitale Infrastruktur ein, die nach den FAIR-Prinzipien funktionieren und langfristig das Forschungsdatenmanagement vereinfachen und vereinheitlichen wird.

     

    Verbesserung der digitalen Provenienzforschung

    Die digitale Provenienzforschung steht vor der Herausforderung, verlorene Kontexte von Museumsobjekten wiederherzustellen, indem Netzwerke der Vorbesitzer:innen rekonstruiert werden. Ein Beispiel ist der Architekt Ernst Lebach, der zwischen 1912 und 1914 dem Römisch-Germanischen Zentralmuseum 63 antike Gläser verkaufte. Die Erwerbungsgeschichte wurde 2015 vom Klassischen Archäologen Ernst Künzl rekonstruiert. Da Lebach nicht digital recherchierbar ist, setzt die digitale Provenienzforschung von NFDI4Objects hier an. Der Aufbau digitaler Forschungsdateninfrastrukturen ist erforderlich, um Objekte in (Museums-) Sammlungsdatenbanken zu kontextualisieren und zu vernetzen. Normdaten, insbesondere für Personennamen, fehlen bisher in der Provenienzforschung. NFDI4Objects arbeitet daran, Normdatenrepositorien aufzubauen, um sie perspektivisch mit der Gemeinsamen Normdatei (GND) der Deutschen Nationalbibliothek und internationalen Normdatenportalen zu verknüpfen und ein Netzwerk von Daten zu Vorbesitzern zu entwickeln.

     

    Vergleichbarkeit von Daten erhöhen

    Um die vielfältigen Anforderungen unterschiedlicher Datenbanken und Portale zu Normdaten zu erfüllen, ist es sinnvoll, die Normvokabulare über einen zentralen Service mit definierten Schnittstellen bereitzustellen. Dieser Service, genannt DANTE (Datendrehscheibe für Normdaten und Terminologien), wird von der Verbundzentrale des GBV als zentrale Ressource für die NFDI4Objects-Community entwickelt und bietet internationale Anschlussfähigkeit. DANTE ermöglicht die Vernetzung mit nationalen und internationalen Datenquellen. Die Zentralisierung in DANTE löst die bisherige multiple Bereitstellung von Normdaten und Vokabularen in verschiedenen Datenbanken auf, was die Pflege, Wartung und Updates vereinfacht. Alle Typen von Schlagwortlisten, Thesauri und Normdaten können in DANTE importiert und gemeinschaftlich genutzt werden, und bisher schwer zugängliche Terminologien werden dort ebenfalls abgelegt.