Die folgende Pressemitteilung stammt von EOSC und wird mit freundlicher Genehmigung an dieser Stelle veröffentlicht. Die Übersetzung ins Deutsche erfolgte durch die NFDI-Geschäftsstelle. 

BRÜSSEL – Heute hat die European Open Science Cloud (EOSC) auf dem EOSC Symposium einen wichtigen Schritt in Richtung ihrer Konsolidierung als europäischer Datenraum für Forschung und Innovation gemacht. Die 14 Koordinator:innen der ersten Welle von EOSC Nodes der EOSC Federation kamen mit Klaus Tochtermann, Präsident der EOSC Association (EOSC-A), und Bob Jones, Co-Vorsitzender der Build-up Group der EOSC- Federation, auf die Bühne, um die Absichtserklärung (Memorandum of Understanding, MoU) der EOSC- Federation vorzustellen.

Champions der Community
Die Vereinbarung, die von 13 Candidate EOSC Nodes und EOSC-A unterzeichnet werden soll, ist das Ergebnis von acht Monaten harter Arbeit und Koordination, die von Dutzenden europäischen Organisationen, die hinter den Knotenpunkten stehen, auf freiwilliger Basis geleistet wurde. Als Champions der europäischen Forschungsgemeinschaft haben diese Organisationen – darunter Forschungsinfrastrukturen, e-Infrastrukturen und forschende Einrichtungen – die technischen und organisatorischen Grundlagen für die Zukunft der Open Science in Europa geschaffen.
Das Vorhaben wird unterdessen von der dreigliedrigen EOSC-Governance geleitet, die sich aus der Europäischen Kommission (EK), den Mitgliedstaaten der Europäischen Union und den mit Horizon Europe assoziierten Ländern sowie EOSC-A zusammensetzt. Die Kommission ist Eigentümerin und Betreiberin des EOSC EU Node, der als Unterzeichner des Memorandums fungieren soll. Der Generaldirektor des Directorate General for Research and Innovation (DG RTD) der Europäischen Kommission, Marc Lemaître, war bei der Veranstaltung anwesend und hielt die Eröffnungsrede des Symposiums.

Die Federation ist die Zukunft
Das MoU der EOSC Federation ist ein entscheidender Schritt hin zu einem grenzenlosen europäischen Forschungsökosystem. Es fördert Open Science, stärkt gleichzeitig die europäische Datenhoheit und verbessert die Wettbewerbsfähigkeit Europas in der globalen Wissenswirtschaft.
Die feierliche Unterzeichnung der Absichtserklärung bildete den Abschluss eines Tages, der hochrangigen Diskussionen zwischen europäischen Entscheidungsträger:innen und Vertreter:innen der Forschungsgemeinschaft über die Zukunft der EOSC gewidmet war. Diese fanden im Rahmen der am Nachmittag erfolgten Vorstellung der EOSC Federation und einer Präsentation ihres wissenschaftlichen Beitrags statt.
Neben Lemaître nahmen am Eröffnungstag des Symposiums Robbert Dijkgraaf, designierter Präsident des International Science Council, Maria Leptin, Präsidentin des Europäischen Forschungsrats, Mattias Björnmalm, Generalsekretär des EOSC-A-Gründungsmitglieds CESAER, Jean-David Malo, Direktor DG RTD’s ERA & Innovation Acting, Volker Beckmann, Co-Vorsitzender des Steering Board der EOSC vom französischen Ministerium für Hochschulbildung, Forschung und Raumfahrt, und Klaus Tochtermann teil.

Tochtermann sagte: „Dieser Moment zeigt, was eine gemeinsame Steuerung des europäischen Forschungsökosystems bewirken kann. Die EOSC-Föderation wird nicht nur technische Infrastrukturen miteinander verbinden, sondern auch Menschen und Prinzipien in einer entsprechenden sozialen Infrastruktur. Die Absichtserklärung gibt uns den operativen Rahmen, um Dienste grenzüberschreitend zu testen, zu integrieren und zu skalieren – und damit die Grundlage für ein nachhaltiges, interoperables europäisches Forschungsdaten-Commons zu schaffen.“

Das Rückgrat der digitalen Strategie Europas
Das Memorandum legt einen gemeinsamen operativen und vorläufigen Regelungsrahmen für die Pilotphase der Federation fest. Nach ihrer Produktionsaufnahme wird die EOSC Federation of Nodes als Rückgrat der interoperablen, offenen und vertrauenswürdigen digitalen Infrastruktur Europas dienen, die Forscher:innen und Innovator:innen einen nahtlosen Zugang zu hochwertigen Daten und Tools über Disziplinen und nationale Grenzen hinweg ermöglicht.
Die EOSC und die EOSC Federation wurden im Jahr 2025 mehrfach als wichtiges strukturelles Element für die Weiterentwicklung der europäischen Wettbewerbsfähigkeit in Forschung und Innovation hervorgehoben, darunter:

  • in den Empfehlungen des Europäischen Rates zur ERA-Politikagenda, in denen die EOSC als Schlüsselelement des Schwerpunktbereichs 1 bekräftigt wird: Vertiefung eines wirklich funktionierenden Binnenmarktes für Wissen;
  • in der europäischen Strategie für Forschungs- und Technologieinfrastrukturen aus dem September, in der sich die Europäische Kommission verpflichtet, Maßnahmen zur „Angleichung und Koordinierung von Investitionen in ganz Europa für die vertrauenswürdige und sichere Speicherung, Verarbeitung und gemeinsame Nutzung kritischer Daten, unter anderem durch die EOSC“ zu entwickeln; und
  • in der kürzlich veröffentlichten Strategie für KI in der Wissenschaft, in der die EOSC-Föderation als entscheidender Wegbereiter für KI in der Wissenschaft identifiziert wird, da sie Zugang zu interoperablen und wiederverwendbaren Datensätzen bietet.

Als Unterzeichnerin des MoU und integraler Bestandteil der ersten Welle der EOSC Federation of interoperable nodes möchte die Nationale Forschungsdateninfrastruktur (NFDI) ihre wissenschaftlichen Dienste für die ambitionierten Ziele der Federation einbringen. Die Teilnahme an der ersten Welle der Föderation ist ein aus eigenen Mitteln finanziertes Engagement der NFDI, um Vertrauen und gemeinsame Arbeitsweisen aufzubauen, die die EOSC Federation als unverzichtbare Forschungsinfrastruktur etablieren werden, die Disziplinen und Grenzen in Europa überschreitet.

Aufruf zum Ausbau der EOSC-Föderation
Der Prozess zum Ausbau der EOSC-Föderation wird umgehend beginnen, da der erste Tag des EOSC-Symposiums auch als Startschuss für einen Aufruf für die nächste Welle zukünftiger EOSC-Knoten durch die dreigliedrige EOSC-Governance diente.
Gleichzeitig wurden zwei Aufrufe des von EOSC-A koordinierten EOSC-Gravity-Projekts für Vorbereitungs- und projektübergreifende Fördermittel bekannt gegeben.
Im Zuge des Wachstums der EOSC Federation wird die unverbindliche vorläufige Vereinbarung, die mit der heutigen Unterzeichnung des MoU besiegelt wurde, den Weg für eine künftige verbindliche Vereinbarung ebnen, mit der eine operative EOSC Federation rechtlich gegründet wird.

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