(Veröffentlicht am 23.06.2022) Die Europäische Kommission hat einen Entwurf einer Durchführungsverordnung hinsichtlich der Verfügbarkeit öffentlicher Datensätze[1] vorgestellt. Im Rahmen eines Feedback-Verfahrens äußerten sich auch die Sektionen Ethical, Legal & Social Aspects (ELSA), Common Infrastructures (infra) und (Meta)daten, Terminologien und Provenienz (meta) gemeinsam zu dem EU-Entwurf. Die Stellungnahme ist die erste, die mehrere Sektionen gemeinsam verfasst haben.
Die Open Data Durchführungsverordnung hat das Ziel, aus öffentlichen Mitteln finanzierte Informationen besser auffindbar zu machen, um Innovationen und neue technische Möglichkeiten, z.B. im Bereich Künstliche Intelligenz, zu fördern. Entsprechend beinhaltet der Open Data-Entwurf eine Liste an hochwertigen Datensätzen, die sich in der öffentlichen Hand befinden und für die Gesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft viele Möglichkeiten zur Wissensgenerierung bieten.
NFDI begrüßt den Open Data-Entwurf, wenngleich einige Aspekte des Vorschlags aus NFDI-Sicht weiterer Klärung bedürfen, z.B.
- Die Ausgestaltung der Definition um offene Daten, Maschinenlesbarkeit oder Datenstruktur, denn gerade die Maschinenlesbarkeit ist ein unzureichendes Abgrenzungskriterium, da sowohl strukturierte als auch unstrukturierte Daten maschinenlesbar sein können.
- Entsprechend sollten „High-Value“-Daten möglichst in strukturierter Form bereitgestellt und von unstrukturierten Daten abgegrenzt werden. Unentbehrlich für die Nachnutzung und Kontextschaffung offener Daten sind verlinkte Daten von mehreren Akteuren, sodass sie Nachvollziehbarkeit, Transparenz und Interoperabilität verschiedener Datensätze schaffen.
- Im Annex wird die Liste spezifischer hochwertiger Datensätze präzisiert, wobei NFDI weitere Kriterien für die Veröffentlichung bestimmter Datensätze, z.B. bei meteorologischen, statistischen und unternehmensbezogenen Datensätzen, vorschlägt.
- Die Verantwortlichkeiten für die effektiven Datenzugänge und die Datenbereitstellung müssen klargestellt werden, sodass es Kontaktstellen gibt, die einen reibungslosen Ablauf gewährleisten. Hier hat das Autorenteam von NFDI einen Vorschlag für Art. 3 IV hinzugefügt.
Die vollständige Stellungnahme können Sie hier herunterladen: https://ec.europa.eu/info/law/better-regulation/have-your-say/initiatives/12111-Open-data-availability-of-public-datasets/F3316361_en
Über die Sektionen ELSA, infra & meta
Die Sektion ELSA (Ethical, Legal & Social Aspects) ermöglicht die inhaltliche disziplinübergreifende Zusammenarbeit der NFDI-Konsortien im Bereich ethischer, sozialer und rechtlicher Aspekte des Forschungsdatenmanagements und der Nachnutzung von Forschungsdaten.
Die Abstimmung der NFDI-Konsortien und weiterer Akteure zur Entwicklung von gemeinschaftlich genutzten und vernetzten Informationsinfrastrukturen und Software-Komponenten organisiert die Sektion infra (Common Infrastructures).
Eine der wesentlichen Aufgaben der Sektion meta ist, die Arbeit der NFDI-Konsortien im Bereich (Meta)daten, Terminologien und Provenienz entlang der FAIR-Kriterien wechselseitig zu harmonisieren und sichtbar sowie nachnutzbar auszugestalten.
[1] https://ec.europa.eu/info/law/better-regulation/have-your-say/initiatives/12111-Offene-Daten-Verfugbarkeit-offentlicher-Datensatze_de
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