Der Wissenschaftsrat (WR) hat in seiner Sitzung am 11. Juli 2025 einen Bericht zur Strukturevaluation der Nationalen Forschungsdateninfrastruktur (NFDI) beschlossen. Dieser ist für die zukünftige Ausgestaltung von NFDI von hoher Relevanz. NFDI bedankt sich für die zahlreichen wertvollen Impulse, die aus dem Bericht hervorgehen und begrüßt die Empfehlung zur weiteren Förderung und Ausgestaltung des Netzwerks sehr. 

Ein prominentes Themenfeld in dem Bericht, das für NFDI von höchster Relevanz ist, sind (Basis-)Dienste. NFDI will durch seine Services neue Nutzungsmöglichkeiten von Daten für die Wissenschaft erschließen und Forschende in ihrem Arbeitsalltag unterstützen. In dem Bericht werden sowohl personelle als auch strukturelle und finanzielle Aspekte rund um FDM-Dienste aufgegriffen und Empfehlungen gegeben, die den Betrieb erleichtern sollen. Auch Künstliche Intelligenz (KI) spielt eine Rolle, denn ohne qualitativ hochwertige Daten gibt es keine wissenschaftlich wertvolle KI.

„Jetzt ist der richtige Zeitpunkt eigene Daten- und KI-Infrastrukturen zu stärken, denn Datenresilienz- und Souveränität gewinnen in unserem weltpolitischen Gefüge an Bedeutung für Deutschland. NFDI freut sich, hier perspektivisch eine Schlüsselrolle einzunehmen”, sagt NFDI-Direktor York Sure-Vetter.

Ein zweiter zentraler Berichtspunkt ist die Governance von NFDI. Hier werden Änderungen vorgeschlagen, um strukturelle Komplexität abzubauen und Voraussetzungen für den Service-Betrieb zu schaffen.

Sure-Vetter sieht die vorgeschlagenen Veränderungen als Möglichkeit für positive Gestaltung: „Die aktuellen Strukturen von NFDI sind im Rahmen der Aufbau- und Konsolidierungsphase entstanden und haben sich hier bewährt. Wenn wir in der nächsten Phase unser gesamtes Potenzial ausschöpfen wollen, sind Anpassungen in der Governance notwendig.” Die Impulse aus dem Evaluationsbericht sieht Sure-Vetter als große Chance.

Im nächsten Schritt werden Bund und Länder die Vorschläge in der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz (GWK) behandeln.

Laut des Berichts soll die Entwicklung mit einer Transitionsphase starten. NFDI wolle aber schon jetzt damit beginnen, Impulse aufzugreifen und zu durchleuchten. Sure-Vetter: „Wir sind froh, dass uns Zeit eingeräumt wird, die Veränderungen umzusetzen und unser Netzwerk mitzudenken. Unsere Mitwirkenden in ganz Deutschland sind für den Erfolg von NFDI essenziell, weshalb wir sie unbedingt beteiligen wollen.”

 

Hintergrund 

Die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz (GWK) hat den WR mit einem Schreiben vom 7. November 2022 gebeten, die Strukturevaluation vorzunehmen. Eine Arbeitsgruppe des WR unter Vorsitz von Professor Dr. Wolfgang Lehner hat dazu Anfang 2023 ihre Arbeit aufgenommen. Der Evaluationsbericht wurde nun vom Wissenschaftsrat verabschiedet und der GWK vorgelegt. Er liefert für die GWK die Entscheidungsgrundlage für die weitere Ausgestaltung von NFDI. Die GWK wird 2026 einen Beschluss über die zukünftige Förderung von NFDI ab dem Jahr 2029 fassen.

 

Über NFDI

Daten als gemeinsames Gut für exzellente Forschung, organisiert durch die Wissenschaft in Deutschland. Das ist die Vision der Nationalen Forschungsdateninfrastruktur (NFDI). Forschungsdaten sind ein wertvoller Schatz für unsere Gesellschaft. Mit ihrer Hilfe lassen sich neue Erkenntnisse gewinnen, die Innovationen ermöglichen und Deutschland als Wissensstandort stärken. Aktuell sind viele Forschungsdaten weder auffindbar noch interoperabel nutzbar und damit nicht wieder- und weiterverwertbar. Die Nationale Forschungsdateninfrastruktur (NFDI) möchte dies ändern und neue Potenziale zur Wissensgenerierung und zur interdisziplinären Verknüpfung erschließen.

Bund und Länder haben die Chancen eines modernen Forschungsdatenmanagements (FDM) erkannt und fördern NFDI bis einschließlich 2028 jährlich mit bis zu 90 Millionen Euro.

Mehr erfahren: https://www.nfdi.de/

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Alle neun Konsortien der ersten Förderrunde werden weitergefördert. Darüber hat die Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz (GWK) am 4. Juli entschieden. Die neue Förderperiode für die zweite Projektphase beginnt für DataPLANT, GHGA, KonsortSWD, NFDI4Biodiversity, NFDI4Cat, NFDI4Chem, NFDI4Culture, NFDI4Health und NFDI4ING im Oktober. Bis Ende 2028 stellen Bund und Länder insgesamt rund 92 Millionen Euro zur Verfügung.

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