(Veröffentlicht am 27.12.2022) 2022 bedeutete für NFDI Vergrößerung, Weiterentwicklung und Stärkung. Im zweiten Jahr des Vereins sind die ersten vier Sektionen durchgestartet, die Konsortien haben Base4NFDI erfolgreich auf den Weg gebracht, das Drittmittelprojekt Datenkompetenz hat begonnen und NFDI hat sich mit anderen relevanten Akteur:innen vernetzt. Insgesamt kann eine sehr positive Bilanz gezogen werden. Die größten Highlights und Einschnitte des NFDI-Jahres 2022 stellen wir Ihnen hier vor.

Netzwerkaufbau: 2022 ging es für NFDI darum, sowohl das bestehende Netzwerk zu stärken als auch Verbindungen zu weiteren, relevanten Akteur:innen aufzubauen. Die Konsortien und NFDI organisierten zahlreiche Events: Über 130 öffentlich zugängliche Veranstaltungen standen übers Jahr in unserem NFDI-Terminkalender.

Besonders hervorzuheben sind der erste Austausch mit dem Bundesverband der deutschen Industrie (BDI) und die zweite Parlamentarische Veranstaltung, bei der Politiker:innen des Deutschen Bundestags zum Dialog über NFDI geladen waren. Erst vor wenigen Wochen fand außerdem die deutsche Ausgabe des EOSC Tripartite Event statt, die NFDI als mandatiertes Mitglied der European Open Science Cloud (EOSC) erstmals organisiert hat.

NFDI-intern fand im Oktober die jährliche Mitgliederversammlung statt, die durch viel Zulauf und Einigkeit bei Wahlen geprägt war. Die Konsortialversammlung tagte 2022 viermal. Gemeinsam wurde Ende Oktober das Positionspapier: Recht auf Datenzugang für öffentliche Forschung schafft gesellschaftlichen Mehrwert verabschiedet.

 

Sektionen: In disziplinübergreifenden Teams haben die Vereinssektionen Querschnittsthemen vorangetrieben. Die ersten vier Sektionen Common Infrastructures, Ethical, Legal and Social Aspects, (Meta)daten, Terminologien, Provenienz und Training and Education haben sich 2022 zunächst personell aufgestellt. Parallel zur Wahl der Sprecher:innen und zur Gewinnung von Teilnehmenden intensivierte sich die inhaltliche Arbeit im Frühjahr. Bereits im Mai veröffentlichte die Sektion „Ethical, Legal and Social Aspects“ eine erste Stellungnahme zum EU Data Act und wurde damit auf internationaler Ebene sichtbar. Nur einen Monat später folgte eine weitere Stellungnahme auf EU-Ebene von den Sektionen „Ethical, Legal and Social Aspects“, „Common Infrastructures“ und „(Meta)daten, Terminologien, Provenienz“.

 

Basisdienste und Konsortien: Die Förderzusage für Base4NFDI ist das Ergebnis eines gemeinsamen Arbeitsprozesses der Konsortien. Im Januar beschloss die Konsortialversammlung ohne Gegenstimme die Veröffentlichung einer gemeinsamen Stellungnahme zum Thema Basisdienste. Kernaussage: Die Entstehung und der Betrieb von Basisdiensten sollen von den Bedarfen der NFDI-Community getrieben sein. Insofern sollten diese eng mit dem NFDI-Verein und den Sektionen als Ort der konsortienübergreifenden Arbeit verzahnt sein.
Bereits Ende April lag ein fertiger Base4NFDI-Antrag mit Beteiligung aller 19 bereits geförderten Konsortien bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) vor. Nach einer Förderempfehlung beschloss die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz (GWK) Anfang November die Förderung für Base4NFDI. Im gleichen Zuge erhielten sieben weitere fachliche Konsortien ihre Förderzusage. FAIRagro, NFDI4BIOIMAGE, NFDI4Energy, NFDI4Immuno, NFDI4Memory, NFDI4Objects und NFDIxCS werden ab März 2023 voll in die NFDI-Struktur integriert.

 

Drittmittelprojekte: 2022 ist das Drittmittelprojekt „Datenkompetenz in NFDI“ an den Start gegangen. Ziel des Projekts ist, bestehende Angebote in einer Übersicht zu bündeln, Bedarfe zu analysieren und Lösungen zu entwickeln. Mit einer besseren Datenkompetenz in der Wissenschaft soll der Grundstein für nachhaltiges Forschungsdatenmanagement gelegt werden. Direkt zu Beginn des neuen Jahres wird es einen ersten Community Workshop geben.
„Datenkompetenz in NFDI“ ist bereits das zweite Drittmittelprojekt von NFDI. Das Projekt FAIR Data Spaces, bei dem Gaia-X und NFDI zu einem FAIRen Datenraum verbunden werden, hat im Mai seinen Geburtstag gefeiert.

 

Wissenschaft in Krisenzeiten: Aktuelle Krisen wie der Ukrainekrieg und die Corona-Pandemie sind nicht spurlos am NFDI-Netzwerk vorbeigezogen.
NFDI hat u.a. das Projekt Saving Ukrainian Cultural Heritage Online (SUCHO) unterstützt. Daneben haben sich Konsortien und zahlreiche beteiligte Institutionen aktiv engagiert, Kolleg:innen in der Ukraine zu helfen.
NFDI ist davon überzeugt, dass Forschungsdaten und ein exzellenter Umgang damit uns helfen können, Probleme besser zu bewältigen. Auf existenzielle Krisen wie das Artensterben, den Klimawandel oder die Corona-Pandemie können wir dann am besten reagieren, wenn wir Fakten kennen und Zusammenhänge erfassen.
Angesichts der aktuellen politischen und gesellschaftlichen Herausforderungen sind wir froh, dass wir den Weg zu einem effektiven Forschungsdatenmanagement im kommenden Jahr mit den Konsortien der dritten Runde weiterverfolgen können.

 

Wir freuen uns auf 2023 – auf Veränderung, Wachstum, Weiterentwicklung und viele weitere tolle Kontakte!

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Förderung für neue Basisdienste zu Jupyter-Notebooks, Datenmanagementplänen und Wissensgraphen

Die Basisdienst-Initiativen Jupyter4NFDI, DMP4NFDI und KGI4NFDI haben Anträge zur Förderung eingereicht. In ihrer Sitzung am 12. April hat die Konsortialversammlung (KV) des NFDI-Vereins positiv über die Förderung der drei Anträge abgestimmt. Somit können die Vorhaben zeitnah in ihre erste Phase (Initialisierungshase) starten. Die Fördermittel werden über Base4NFDI fließen.

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Neuer Vorsitz für die Konsortialversammlung gewählt

Die Konsortialversammlung des NFDI-Vereins hat in ihrer Sitzung am 12.04.2024 turnusgemäß einen neuen Vorsitz gewählt. Prof. Dr. Christoph Eberl (NFDI-MatWerk), Dr. Barbara Ebert (NFDI4Biodiversity) und Prof. Dr. Stefanie Weidtkamp-Peters (NFDI4BIOIMAGE) werden den Vorsitz in der kommenden zweijährigen Amtszeit als kooperativ arbeitendes Team in rollierender Besetzung wahrnehmen. 

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